Ergonomie und der Mensch mit chronischen Schmerzen

Céline Ancey, Physiotherapeutin

Ergonomie wird oft zu umständlich angesehen, wie die Suche nach einer guten Sitzhaltung bei der Arbeit oder beim Tragen von Lasten. Sie umfasst jedoch ein viel breiteres Spektrum. 

Das Ziel durch die Umsetzung der Ergonomie am Swiss Pain Institute ist es, die Umgebung, die Organisation und die Hilfsmittel an die Person anzupassen, die an chronischen Schmerzen leidet, damit sie bestimmte Tätigkeiten unter guten Bedingungen ausführen und so ihre Lebensqualität verbessern kann. Mit anderen Worten, ihre Ressourcen und Einschränkungen zu berücksichtigen, damit sie notwendige Aktivitäten auf effiziente Weise ausführen kann.

Die Idee ist also, die Fähigkeiten und Grenzen von Menschen mit chronischen Schmerzen zu bewerten, damit sie ihre Aktivitäten sicher, bequem und effizient ausüben können.

Um dies zu erreichen, wird die Ergonomie in 3 Bereiche unterteilt:

  • Physische Ergonomie: befasst sich mit den physischen, biomechanischen und physiologischen Eigenschaften des Menschen in Bezug auf die Aktivität.
  • Kognitive Ergonomie: befasst sich mit der Untersuchung mentaler Prozesse des Menschen wie Wahrnehmung, Gedächtnis, logisches Denken und motorische Reaktion. Sie erleichtert die Interaktion zwischen dem Benutzer und einem System oder einer Umgebung.
  • Organisatorische Ergonomie: befasst sich mit der Organisation der Arbeit innerhalb der verschiedenen Strukturen und der Optimierung der Funktionsweise von Systemen.

Wir hoffen, dass wir so den Menschen, die noch arbeiten, helfen, ihren Arbeitsplatz zu behalten, aber auch Menschen mit chronischen Schmerzen helfen, ihre Aktivitäten weiterhin auszuführen und andere wieder aufzunehmen.

Wie läuft es in der Praxis am Swiss Pain Institute ab?

Wie läuft es in der Praxis am Swiss Pain Institute ab?

Wenn ein Teammitglied während der Vorbereitung des Patienten* ein potenziell ergonomisches Problem feststellt, verweist es den Patienten an den Physiotherapeuten für eine detailliertere Untersuchung. Gemeinsam mit dem Patienten wird dann nach Lösungen gesucht, die seiner Lebensweise, seinen Möglichkeiten, Fähigkeiten und Grenzen entsprechen, um die gemeinsam von Patient und Therapeut festgelegten Aktivitäts- und/oder Arbeitsziele zu erreichen.

 

* Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung.